Ein Kuchen auf dem Tisch… Wir teilen genau, so dass jeder ein Stück kriegt. Bei Gästen im Haus muss man den Kuchen weiter teilen, um jedem gerecht zu werden. So werden die Kuchenstücke kleiner… bis es sich nicht mehr lohnt, den Gabel schmutzig zu machen. Dann verzichte ich lieber darauf, aber möchte von dem nächsten Kuchen ein normal großes Stück haben.

Ist es ähnlich mit dem Glück? Ist es mir lieber ein großes freudiges Ereignis, als jeden Tag ein kleines Häppchen? Werde ich dann nicht neidisch auf den, der das große Los gezogen hat? Suche ich nicht die Gerechtigkeit, und schimpfe auf den Schicksal?

Es gibt die so genannten Sinuskurven in Mathematik. Wenn sie um die Nullachse schwingen, sind die Werte mal positiv, mal negativ. Also Glück oder Pech! Je nachdem, wie die Funktion ist, kann dieser Wechsel sehr oft oder nach seeehr langer Zeit stattfinden… genannt auch Periode. Eine Weitere Eigenschaft der Sinuskurven ist die Amplitude, d.h. die Höhe der Schwingungen… also wie groß der große Los ist (oder das Pech eben). Übertragen auf das Glück-Beispiel hätten wir die Spannbreite zwischen einem Lotto-Gewinn alle x-100 Jahren und ein täglicher Kuss. Was wäre mir lieber?

Ich weiß… so einfach ist es nicht zu generalisieren, und überhaupt hat man es in der Hand, die Folgen seiner Handlungen zu erwarten… Meine Absicht hier ist es nicht, das Leben nach einer mathematischen Gleichheit aufzubauen. Das geht sowieso nur bedingt! Mir geht es nur darum, die Phasen zu erkennen: mal geht es aufwärts, mal geht es abwärts. Bei keinem läuft das Leben gerade wie eine gestrichene Linie. Bei Manchen ist es die Arbeit, oder die Kinder, Krankheit, Eltern…Partner! Oder sogar die Nachbarn können viel zu den Miese-Seiten des Lebens beitragen. Es wird im Verhältnis mehr geklagt und getrauert als gefeiert. Aber in Relation zu einander gesehen kommen die glückliche Zeiten im Leben genau so oft wie die Schwierigen… daher sollten wir weder den einen, noch den anderen überbewerten, wissen das es eines Tages auch verblast.

Da muss an der Stelle noch etwas zum Thema Folgen der Handlungen gesagt werden… Woher wissen wir, welche Auswirkungen unsere Entscheidungen haben? Sicher sind die Folgen abschätzbar, ob ich heute Apfel statt Birnen kaufe, aber die Entscheidung wo man seinen Arbeitsvertrag unterschreibt… oder eine Abtreibung? Verändern wir nicht uns ein Stück mit unseren Entscheidungen? Nicht nur uns, aber auch unser Umfeld? Sogar weiter hinaus…

Hier hilft die Wissenschaft wieder mit der Chaosforschung. Das ist nichts anderes als Unvorhersehbares so weit in kleine Einheiten zu unterbrechen, so dass die Teilhandlungen wissenschaftlich nachvollziehbar sind. So können die gleichen Anfangsbedingungen zu verschiedensten Ergebnissen führen.

Wo ich also arbeite hat es Auswirkungen: Nicht nur für mich, aber auch für denjenigen, der die Stelle, die ich abgelehnt habe bekam. Bin ich in dem Fall nicht ein Stück mitverantwortlich für den Glück oder Pech eines anderen Menschen? Wenn ich diesmal ein großes Stück von dem Kuchen bekommen habe, sollte ich nicht in der nächsten Runde mich freuen, wenn ein anderer an der Reihe ist? Jemand den ich nicht mal kenne…

Abschließen möchte ich diesmal, indem ich den Schmetterlingseffekt erwähne. Ich meine nicht den Rapper-Lied… sondern die unvorhersehbaren langfristigen Auswirkungen… wie die Untersuchung, inwieweit die Flügelschläge eines Schmetterlings in Brasilien, einen Tornado in Texas auslösen kann… ich glaube daran.

Postkarte für Schmetterlingseffekt

Ein bunter Schmetterling ist Vorbote des Frühlings… aber was wäre, wenn der nächste Frühling nie käme… das wird geforscht unter dem Begriff Schmetterlingseffekt.

Gefiel Dir mein Text über den Schmetterlingseffekt? Wie wäre es, wenn Du auch über Digital Detox mal liest?

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