Schreiben ist wie Spuren im Sand zu lassen. Ich weiß nicht, wie lange meine Zeilen in der wirtuellen weiten Welt bleiben werden (Tippfehler war beabsichtigt!), aber das interessiert mich nicht. Für mich ist die Zeit endlich reif zum schreiben… deshalb habe ich auch angefangen. Mehr oder weniger habe ich 40 Jahre lang Erfahrung in „Lesen“, also man kann davon aus gehen, dass ich einigermaßen was lesbares schreiben werde.

Manche werden nicht verstehen, sogar staunen, warum ich jetzt damit anfange… ich frage mich auch immer wieder. Es ist weder eine Prüfung oder Arbeit als Hintergedanke… es wird auch kein Tagebuch sein, wobei der Begriff „Blog“ eher dahin verleitet. Ob das, was ich geschrieben habe, jemals gelesen wird, ist genau so ungewiss. Also ich bräuchte nicht zu schreiben, es stimmt. Da ich weder Journalist, noch Autor bin, und die Absicht habe, mit dem schreiben Geld zu verdienen, könnte man sich den Sinn fragen. Nicht nur man, aber ich an erster Stelle… ich frage nach dem Sinn… deshalb schreibe ich!

Meistens habe ich einen Begriff im Kopf und beschäftige mich damit gedanklich einige Tage. So vereinfacht kann man auch sagen: ich denke an erster stelle, und das Schreiben ist ein Nebenprodukt. Manche Redewendungen finden ihren Platz in dem Puzzle während ich schreibe… aber der Rest ist ein Flow. Meine Gedanken tragen mich immer ganz anderswohin als was ich am Anfang beabsichtigt habe. Gerade dies ist die Fun-Seite beim schreiben…wie einen Film zum ersten mal schauen… das unbekannte dabei ist sehr unterhaltsam.

Gedanken… Es gibt viele wissenschaftliche Studien über was man denkt, wie man denkt. Mittlerweile können die Regionen des Gehirns identifiziert werden, wenn eine Person einen Apfel sieht. Sehen ist noch lange nicht denken… zum denken gehören die damit verbundenen Gefühle. Während bei einem die Belohnungsareal des Gehirns arbeitet, weil diese Person bei guter Leistung neulich einen leckeren Apfel bekommen hat, löst bei einem anderen ein Apfel die Schamgefühle aus, weil derjenige beim Apfel pflücken erwischt wurde. Die Wissenschaft steht wirklich nur am Anfang in Sachen Gehirnforschung… und hat großes Potential bis die Geschichte von „Minority Report“ ansatzweise wahr wird.

Noch brauchen wir aber uns keine Angst zu machen, dass unsere Gedanken weder gescannt, noch gelöscht werden ­- auch wenn Gedanken-Manipulation, sogar -Verbot in aller Munde ist. Jetzt wird es aber heikel, wenn ich mich hier weiter treiben lasse… Lieber schreibe ich, dass ich mich glücklich schätze, durch dieses Medium, meine Gedanken der Welt öffnen kann. Internet vergisst nichts heißt es… deshalb sind meine Schriften hier sicher besser aufgehoben als in einem Safe daheim. Ob und wie lange diese Zeilen gespeichert bleiben werden, und vor allem wie lange sie noch gelesen werden… wie viele Menschen werde ich gedanklich berühren… es ist spannend, es regt mich auf und erfüllt mich in meinem Vorhaben.

Ich schreibe, weil ich Spuren im Sand hinterlassen will… für mich und für meine Leser… als Wegweiser bei unserer Suche. Ich will mich und die anderen zum nachdenken anregen… denken zum handeln… handeln zum verbessern… verbessern zum weiterkommen… zu verstehen. Die Reise begann schon viel früher… vielleicht mit Descartes, als er schrieb, dass er dachte. Wir können uns zu jederzeit anschließen.

Meine Texte sind wie Spuren im Sand.

Meine Texte sind wie Spuren im Sand… sie sind nicht für die Ewigkeit.

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