Ich mag Politik nicht… nicht nur das, was die Politiker machen, aber auch meine ich damit die Einstellung, eine Frage ohne Antwort zu lassen. Das Wort allein klingt für mich nicht direkt, sondern verschachtelt und geheimnisvoll, wenn ihr versteht, was ich damit sagen möchte.

Wir brauchen aber Politik! Für mich symbolisiert es Demokratie, Selbstbestimmung und freie Meinungsäußerung -“leben und leben lassen“… alles geschätzte Menschenrechte!

Das in der Theorie, dann schaut man in die reale Welt, was alles da draußen passiert… Wie gesagt, ohne jegliche Beurteilung an dieser Stelle… Man kann schon über Demokratie schreiben, und Politik nicht erwähnen. Ich nehme das Erste!

Wissenschaftlich gesehen würde ein Forscher mit diesen zwei Fragen anfangen: 1- Wie viel Demokratie gibt es? 2- Wie viel Demokratie braucht der Mensch? Die einfachen Antworten „wenig“ und „viel“ reichen voll aus, ein Matrix mit 4 Felder zusammenzustellen. So hätten wir einmal die Diktatur aus den wirklich alten Zeiten, wo das Bauernvolk seinem Herrn gerne diente und der Herrscher sich um sie sorgte. Und die andere extreme wäre wo jeder Bürger mit seinem Stimmrecht an allen städtischen Entscheidungen mitwirkt – in Anlehnung an die direkte Demokratie in der Schweiz.

Ich finde beide Extremen in sich stimmig. Im ersten Fall haben die Bürger keinen Bedarf an Mitbestimmung und vertrauen voll und ganz ihrem Herrscher, weil er tatsächlich um das Wohl der Menschen Entscheidungen trifft. Diese werden auch nicht hinterfragt. Jeder kann sich um seine Arbeit kümmern, trägt keine Verantwortung um sein Wohlergehen. Der zweite „voll-und-ganz Demokratie-Fall“ zwingt jeden mitzubestimmen. Vorher muss jeder Bürger sich in Detail über die Alternativen informieren, und seine eigene Meinung ohne Einfluss treffen, sowie die Entscheidung akzeptieren. Es hört sich alles mit Arbeit verbunden und auch kompliziert zu sein… dann vielleicht lieber die erste Variante vorziehen?

Das reale Geschehen tänzelt zwischen den beiden Extremen. Mal finden die Bürger ihr Staatsmann treffe unvorteilhafte Entscheidungen und reagieren heftig. Anderseits reden zu viele Menschen um den heißen Brei, aber keiner will Verantwortung übernehmen. Immer ist die Demokratie schuld an allem! Nun angenommen es gebe nur eine Regierungsart, irgendwo zwischen Alleinherrscher und Volldemokratie, hätten wir nur noch die andere Ache, also die Bürger als Variable. Hier muss jeder die Frage „Wie viel Demokratie will ich haben?“ beantworten.

Manchen Menschen ist es grundsätzlich egal, wann, wer, wie gewählt wird. Andere folgen vielleicht die Diskussionen, können aber nicht qualitativ dazu beitragen, weil ihnen das Wissen um die Thematik fehlt bzw. sie interessiert. Viele lassen sich beeinflussen, oder folgen einen anderen ohne sich damit genau zu befassen. Sicher sind auch Menschen dabei, die alle Auswahlmöglichkeiten genau studieren und sich bewusst für eine Wahl entscheiden. Die Verteilung dieser Gruppen sollte meiner Meinung nach als Kennzahl dienen, um zu bestimmen, welcher Grad der Demokratie für ein Staat geeignet ist. Wählen heißt nämlich Verantwortung übernehmen, sich informieren, nachdenken… und nicht vegetieren. Bin ich bereit, für mehr Demokratie, mich mehr zu engagieren, angefangen damit mein Wahlrecht auszuüben. Das ist eine zentrale Frage, der jeder sich stellen sollte.

Wie die politischen Polen sich jedes Mal ordnen und welche Entscheidungen getroffen werden oder wer gewählt wird hat seinen eigenen Dynamik. Am Ende kommen hoffentlich die meisten mit der Entscheidung bzw. Ausgang der Wahl klar. Nun auch wenn das Ergebnis für einen nicht vorteilhaft ausgefallen ist, liegt es an uns dies anzunehmen. Diese Annahme beinhaltet zugleich die Kenntnis, dass in jedem „Schlechten“ es ein Stück „Gutes“ gibt… wie auch umgekehrt. Diese Anlehnung an die alten chinesischen Weisheiten helfen in vielen Bereichen im Leben zu einer Harmonie zu finden. 

Vor über fünf Tausend Jahren bestand das Volk hauptsächlich von Bauern, die wahrscheinlich einen guten Herrscher hatten und sich kaum um Demokratie kümmerten. Hauptsächlich hatten sie viel Zeit, sich über das Sein und nicht-Sein Gedanken zu machen. Daraus sind die bekannten Yin und Yang Prinzipien entstanden, die als Ursprünge des Binärsystems (0er und 1er) gesehen werden… Die Bauer von damals haben nichts anderes als Stöcke verwendet, indem sie sie mal ganz, mal unterbrochen hingelegt haben: gerade für Yang, unterbrochen für Yin. In der antiken Welt von damals, mit den einfachsten Materialien haben sie viel mehr bedacht und behandelt, aber diese weiteren Weisheiten lassen wir für heute auf Seite…

Sein und nicht-sein, es gibt oder es gibt nicht, null oder eins… licht an oder licht aus… Das ist einfach. Technik funktioniert so in jedem Rechner. Diese Einfachheit vergessen wir leicht. Etwa in den 50er Jahren entstand das Barcode, genannt auch Strichcode, was heutzutage von unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken ist. Ich erinnere mich, wie ich in der Grundschule die Binärsystem gelernt habe. Damals gab keine Barcodes auf den Verpackungen. Bis vor 20 Jahren mussten bei Aldi die Kassierer die Nummer Codes der einzelnen Artikel auswendig kennen und in ihr Taschenrechner ähnliche Kassenmaschine eintippen. So eine rasante Entwicklung bis heute!

Die Barcode auf der Soßenverpackung hat mich verleitet diesen Text zu schreiben. Wenn wir um uns bewusst schauen, erkennen wir die Details der Industrialisierung. Es ist möglich, von jedem alltäglichen Gegenstand inspiriert werden, philosophische Gedanken zu entwickeln… so wie das gute und das schlechte an der Politik! 

Foto einer Strichcode

Dicke und dünne Striche… nebeneinander gereiht. Ohne die Zahlen darunter hätte man denken können, es ist ein Muster. Nein, es ist eine Geschichte der Striche…

PS: Übrigens, seit 1979 hat jeder von der Deutschen Post transportierte Brief eine speziell entwickelte, fluoreszierende Strichcode in der unteren Ecke der Anschrift-Seite. Das wird auch Zielcode genannt.